Pressegger Seebecken
Optimierung der Beckenbewirtschaftung
Österreich > Kärnten
Projektbeschreibung
Das Pressegger Seebecken ist als natürlicher Hochwasserrückhalt seit 1935 ein wesentliches Element des Rückhaltekonzepts im Rahmen der Gailregulierung. 43 Prozent der gesamten Retention im Gailtal werden bei einem HQ 100 vom Pressegger Seebecken geleistet. Schon Ende des 20. Jahrhunderts wurden Möglichkeiten zur Optimierung der Beckenbewirtschaftung im Sinne einer Reduzierung der Beeinträchtigung der Freizeitnutzung des Sees untersucht. Das daraufhin ausgearbeitete Einreichprojekt setzt auf eine Kombination folgender Maßnahmen:
- Errichtung einer überströmbaren, doppelt kehrenden Wehranlage am Seebach, dem Ablauf des Pressegger Sees, kurz vor der Mündung in die Gail. Im Normalfall ist dieses Wehr geschlossen und verändert daher bei Hochwasser nicht die Füllung des Pressegger Seebeckens. Die raschere Entleerung des Seebeckens nach einem Hochwasser wird durch die Vergrößerung des Gesamtabflussquerschnittes von 6 auf - mit der geöffneten Wehrklappe - 24 m² erreicht.
Begleitmaßnahmen: Schaffung einer hochwassersicheren Zufahrt zur Wehranlage und Aufsetzen einer Rückstauklappe auf den zweiten Rohrdurchlass. - Verbesserung der Durchflussleistung des Seebachs auf einer Länge von ca. 770 m - Verbreiterung und Vertiefung des Gerinnes.
- Schaffung von Flutmulden für den Hochwasserabfluss bei bestehenden Mäandern inkl. Errichtung eines Begleitweges.
Diese Maßnahmen bewirken eine Verbesserung des Entleerungsvorganges nach Füllung des Pressegger Seebeckens, wobei weder die bestehende Funktion als Retentionsraum für Hochwasserereignisse verändert noch Anrainer oder Unterlieger schlechter gestellt werden. Die negativen Auswirkungen auf die See-Bäder und deren Infrastruktur werden dadurch jedoch erheblich gemildert.
Bearbeitungszeitraum:
2004-2015