Gail
LIFE+ Gewässerentwicklung Gail
Österreich > Kärnten
Projektbeschreibung
Im Rahmen der Untersuchungen für die Studie "Optimierung der Instandhaltung und Retentionswirkung" für die Gail zwischen Vorderberg und Feistritz/Nötsch (DonauConsult, Dez. 2008) wurden Konzepte zur Revitalisierung von Altarmen bzw. Verbesserung hinsichtlich der Einbindung dieser Vorlandbereiche entwickelt.
Da das Untersuchungsgebiet teilweise in einem Natura 2000-Gebiet liegt, wurde die Umsetzung dieser Revitalisierungsmaßnahmen im Rahmen eines Life+ Projekts der Europäischen Union beantragt. Die EU-Forderung für das Life+-Projekt "Gewässerentwicklung Gail - ein integratives NATURA-2000 Projekt" wurde 2009 genehmigt.
Die von DonauConsult geplanten Maßnahmen betreffen das Arbeitspaket C.1 "Restrukturierung Gail". Ziel dieser Maßnahmen ist es, die "Bedingungen für gewässerbezogene Lebensräume und die Vernetzung mit dem Ufer und dem Umland nachhaltig zu verbessern, andererseits aber auch den wasserbaulichen Anforderungen zu entsprechen" (Life+-Antrag).
Wie schon im Rahmen der Studie festgestellt, gibt es in dieser Fließstrecke der Gail an den Bermen Anlandungen, die sich negativ auf das Abflussverhalten bei Hochwässern auswirken. Die Sohle der Gail ist weitgehend stabil, jedoch zeigten Sohlaufnahmen aus dem Jahre 2010 leichte Anlandungstendenzen. Wie schon in der Studie empfohlen, wurde eine Variante im Life+-Projekt weiterverfolgt, die eine Eliminierung der Bermen vorsieht, um dem Fluss Platz zur Selbststabilisierung zur Verfügung zu stellen.
Dies soll durch gezielte Aufweitungen des Flussbettes, innerhalb der bestehenden Hochwasserschutzdämme, auf einer Gesamtlänge von ca. 4 km, am linken und rechten Ufer der Gail realisiert werden. Die Aufweitungen wurden zunächst in drei Pilotstrecken, auf jeweils ca. 400 m ausgeführt, wobei jede der Pilotstrecken in einem spezifischen Typus ausgebaut wurde:
- Pilotstrecke 1: Alternierende Steil- und Flachufer
- Pilotstrecke 2: Niederwasser-Strukturen (Buhnen)
- Pilotstrecke 3: Aufweitung mit alternierenden Schotterbänken
Im Rahmen des Monitoring-Programmen (Actions E1, E2, E3, lt Life+ Antrag) werden die Entwicklungen nach Umsetzung der Maßnahmen überwacht und beurteilt.
Die daraus resultierenden Erkenntnisse können in der Folge auf Flussstrecken mit ähnlicher Problematik übertragen werden, eine wichtige Voraussetzung für die nachhaltige Umgestaltung des gesamten Gail-Abschnittes, aber auch für Fließgewässer ähnlichen Charakters sowohl in Österreich als auch in ganz Europa.
Weiter Information über das gesamte Life+-Projekte finden Sie unter www.life-gail.at.
Bearbeitungszeitraum:
2006 bis 2014
Verwendete Rechenmodelle
HECRAS
TUFLOW